Christiane Göbel Horsemanship und Coaching mit Pferden

Mit Verstand und Gefühl im Training für Menschen und Pferde

Probleme beim Anbinden

 "Mein Pferd trippelt die ganze Zeit herum, wenn ich es anbinde. Es scharrt mit den Hufen und geht hin und her, soweit es der Strick erlaubt."

Dieses Foto entstand in der Mittagspause auf einem Wanderritt, wo 13 Pferde entspannt angebunden auf ihre Reiter warten

Den obigen Satz las ich kürzlich in einer Gruppe für Jungpferdeausbildung in Facebook und ich erinnerte mich sofort über 30 Jahre zurück, als ich regelmäßig mit meinem Pferd zu einem Westernstall fuhr um dort Unterricht zu nehmen.

Ich kam immer vormittags zum Unterricht und sah, wie man dort Pferde ans Anbinden gewöhnte. Auf dem Gelände war Sandboden und fest einbetonierte Anbindestangen. Dort band man dann die Pferd an die Stange und lies sie den Vormittag über so lange stehen, bis sie sich damit zufrieden gegeben hatten.

Oft standen dann die Pferde 2 Stunden später einen halben Meter tiefer, da der Sandboden von ihnen so aufgewühlt wurde, dass ein Loch entstand. Sobald sie sich dann mit dem Anbinden abgefunden hatten und ruhig standen, band man sie los und brachte sie zurück in ihre Box oder Paddock. Der Trainingsstall hatte damit Erfolg, die Pferde standen mit der Zeit entspannt angebunden, jedoch habe ich diese Version nie ausprobiert.

Das ist sicher eine Möglichkeit, sofern man einen weichen Boden und einbetonierte Anbindestangen in der "richtigen" Höhe hat, dann die Nerven, das mit anzuschauen, oder das Vertrauen, den Schauplatz zu verlassen. Und das WICHTIGSTE ist - erst losbinden, wenn sich die Pferde damit "abgefunden" haben.

Aber wie heißt es so schön - "Viele Wege führen nach Rom" - es gibt also auch ganz viele andere Variationen und ich schlage vor, erst mal herauszufinden, warum das Pferd herum zappelt.

Ist es generell ein unruhiger Typ? Hat es Bewegungsstau? Ist es noch nie ans Anbinden gewöhnt worden? Ist es einfach ungeduldig? Langweilt es sich schnell? Ist es sehr fordernd oder gar rebellisch usw....

...ist das Pferd z.B. einfach nur ungeduldig und hat keine Lust angebunden zu sein, vielleicht fordert es mit dem Scharren sogar Aufmerksamkeit ein und dass man es losbindet, dann hilft es oft, wenn ich in der Nähe stehe und jedesmal wenn es scharrt mit dem String am Stick auf den Hintern touchiere, ihm einen Klaps gebe.

Ich kann durch die Länge dieser Werkzeuge 2m weit weg stehen und dennoch das Pferd berühren und zwar - so freundlich wie mögilch und so bestimmt wie nötig! Und ohne Emotionen!

Wenn es Bewegungsstau hat, dann hilft es womöglich, wenn ich das Pferd artgerecht halte, so dass es nie Bewegungsstau hat. Ist dies nicht möglich, kann ich es vorher intensiv bewegen, also z.B. reiten, longieren, mit andern Pferde auf der Weide rennen lassen etc.....denn "Du kannst ein Pferd nicht zum Saufen zwingen, aber Du kannst es Durstig machen."

Das Gleiche gilt für ein Pferd, dass nicht ruhig stehen bleiben will/kann - Du kannst es nur schwer dazu zwingen ruhig stehen zu bleiben, aber Du kannst es in eine Situation bringen, wo es sich wünscht einfach mal ruhig stehen bleiben zu dürfen. Das gilt auch für Pferde, die beim Reiten immer schneller laufen wollen usw....

Wie viel Bewegung hier notwendig ist, damit das Pferd sich vorstellen kann mal ruhig stehen zu bleiben, das hängt von der Pferdepersönlichkeit(hier klicken) des Pferdes ab und von der Art der Aktion. Es gibt Menschen, die denken -  ein scheinbar sinnloses Scheuchen im Roundpen bringt hier die Lösung, doch je nach Pferd kann es die Sache sogar noch verschlimmern.

Ich erinner mich hier gut an eine Schülerin, die mir erzählte, dass man auf einem "Join-Up"-Kurs im Roundpen ihr Pferd 2 Stunden "gescheucht" hatte und es immer noch nicht bereit war, ruhiger zu werden.
Dabei geben die Techniken des Horsemanship Strategien an die Hand, wie man ohne rundenlanges Scheuchen im Roundpen viel schneller zum Ziel kommt, und das Gehirn des Pferdes zum Denken anregt.

Um Dein Pferd mental, emotional und physisch zu fördern brauchst Du auch nicht unbedingt einen Roundpen, es kann auch ein viereckiger, mit Elektrozaun abezäunter Bereich auf der Koppel sein. Wichtiger ist es, die Techniken und Strategien zu kennen, die Körpersprache selbst zu beherrschen und eine Kommunikation mit dem Pferd zu haben.

Meiner Erfahrung nach ist die Voraussetzung, dass man eine seht gute Kommunikation mit Pferden hat und das lernst Du am schnellsten auf einem Grundkurs(hier klicken). Dieser Kurs hilft Dir auch bei allen andern Ursachen, warum Dein Pferd nicht ruhig angebunden stehen bleiben kann.

Z.B. wenn es ein Problem mit dem Zug am Seil und dem Druck am Halfter hinter den Ohren hat, dann ist oft garnicht an eine Anbinden zu denken. In diesem Falle gewöhne ich das Pferd zuerst mit den Prinzipein des Stachelschweinkonzept daran, einem Gefühl zu folgen, damit es dem Zug am Halfter beim Angebundensein nachgibt und keine Panik bekommt und sich losreist.

In vielen Fällen hilft es auch, ein absolut ruhiges Pferd neben dem Zappelphilipp anzubinden und das Angebundensein mit etwas positivem zu verbinden, z.B. Futter oder Wellnessputzen....und eines ist aus meiner Sicht ganz wichtig. Ich werde ein Pferd erst dann angebunden putzen, Hufe heben und Satteln, wenn es all dies OHNE angebunden zu sein akzeptiert.

Dann kann ich ausschließen, dass die genannten Handlungen Ursache des Zappelns sind und andere Gründe vorliegen. Wenn Du das Wissen aus dem Grundkurs jetzt sofort gratis für Dich nutzen willst, dann lade Dir mein Buch "Pferdeflüstern leicht gemacht" herunter.

Dieses Buch ist in Druckversion ausverkauft und ich habe entschieden, es Dir kostenlos als Download zur Verfügung zu stellen, es hat 200 Seiten und 100 Fotos und liefert Dir eine Schritt-für-Schritt-Anleitung.

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